
13.6.2002
Graffiti und
die Kultur des Widerstands:
Saul Len vom Frankfurter
Graffiti-Archiv bemerkte einmal zur Variante der
Politgraffiti, dass diese "das Medium derjenigen seien, die
es nicht einmal zum Flugblatt bringen".
Über die Renaissance des
alten österreichischen Symbols "05" berichteten wir
bereits in einer der News-Ausgaben.
Hier zwei andere Beispiele aus Wien, wie sie im Zusammenhang mit
der FPÖ-ÖVP - Koalition in Fülle verbreitet wurden:
Rechts: mit Spraydose
angefertigt, ... |

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... hier
(links) ein Bezug zum Bundeskanzler (Dr. Schüssel), dessen
Markenzeichen das "Mascherl" war. |
12.6.2002
Hörsaal-Graffito,
Universität Wien, Juni 2002

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Veranstaltungshinweis:
Hallo liebe Echo Freunde!
ECHO veranstaltet am 15. Juni 2002 (Einlass 14 Uhr, bis open-end) im WUK
ein HipHop und Break-Dance Event.
Unser Ziel ist es, Jugendlichen einen Auftritt zu ermöglichen, sowie
der HipHop und Break-Dance Szene ihre verdiente Bühne zu bieten.
Uns ist es gelungen, einige sehr bekannte Musiker und Tänzer dieser
Szene einzuladen.
Wichtige Programmpunkte dieses Events sind:
Dj- und Mc-Clinics
3 b-boy circles für free-battles
Diskussionsrunde mit KANAK ATTAK (D) und Insidern aus Österreich
Anschließendes Fest bis in die Morgenstunden!
Weitere Informationen findet Ihr im Internet unter http://www.echo.non.at/breakinrulez
Ganz toll würden wir es finden, wenn ihr uns auf der
Veranstaltung besucht und viele Freunde mitbringt.
Wir hoffen euch am Samstag, dem 15. Juni im WUK zu treffen und
verbleiben mit freundlichen Grüssen
Das ECHO-Team
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Graffito aus der Wiener Universität. Alltagsphilosophie
Juni, 2002 |
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RIO-Tag, interessante Symbolik:
Pfeilkreuz und
Keltenkreuz vereint? Würde demnach auf Rechtslastigkeit
hindeuten... Es kann sich aber auch nur um eine dekorierende
Spielerei handeln.
Wien-Hernals, Juni 2002
©Wiener
Graffiti-Archiv |

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Sinnverändernde
Hinzufügung - Graffito aus der Wiener Universität.
Juni, 2002
Weiterentwicklungen
2004 finden sie in der Graffiti-News 100: 100.htm
.
2009-03-26:
Inzwischen ist auch der Urheber dieser Graffiti-Varianten
bekannt, er hielt beim 2. Wiener Graffiti-Kongress ein
beachtetes Referat und tritt nach wie vor mit diversen
Gestaltungen an die Öffentlichkeit. Übrigens ein Mann mit
akademischem Abschluss an der Wiener Universität. |
Graffiti von einem
Hörsaal-Tisch
in der Wiener Universität.
©ifg, 2002 |
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Message im oben
wiedergegebenen Graffiti-Piece. |
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Graffiti und
Symbolforschung:
Herz mit Sprung, zwei
disharmonierende Hälften. Es gibt auch gleich
geartete Zeichnungen, in denen die Hälften sich ineinander fügen,
wie die zwei Hälften einer Münze. |

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Graffiti und
Symbolforschung:
88 - Geheimcode für "Heil Hitler"
- die 8 steht jeweils für den achten Buchstaben im Alphabet,
das H. Die Ausführung ist meist eckiger, runenartiger und oft in
Graffiti von Skins und Hools anzutreffen.
Siehe dazu das ifg-Projekt auf:
http://www.graffitieuropa.org/rechtsextremismus.htm
©Norbert
Siegl, 2002 |
11.6.2002
Graffiti-Forschung intern:
Bei einer Kontrollrunde in den inneren
Wiener Bezirken kam ich heute u.a, an jenem Institutsgebäude
der Universität vorbei, aus dem das Material für bisher
insgesamt vier Publikationen der graffiti-edition
stammt.
Ich entdeckte das Gebäude 1990, als ich
eine Erkundungsrunde durch sämtliche Wiener Universitäten
machte - auf der Suche nach Material für meine Diplomarbeit
in Psychologie. Die Anordnung der Klokabinen über einige
Stockwerke hinweg und jeweils in gleicher Anzahl für Männer
und Frauen vorhanden, erwies sich als einzigartig für die
empirische Graffiti-Forschung, da mit methodischer Exaktheit einige
Fragen (vorwiegend nach geschlechtstypischen
Kommunikationsmustern) untersucht und geklärt werden konnten.
Auch die Material-Fülle - 1990 ca. 2.200 Graffiti - war von großem
Vorteil, da dadurch inferenzstatistische Verfahren angewendet
und Signifikanzprüfungen durchgeführt werden konnten. Acht
Jahre später gab ich die Info an Frau Monika Bauer weiter, die
genau dieselben Orte nochmals untersuchte und ebenfalls Transkripte
anfertigte. Sie kam - sieben Jahre später - auf eine noch höhere
Anzahl an Items - ca. 3.500 - und hatte damit auch zusätzlich die
Vergleichsmöglichkeit über die Zeit hinweg.
Jedenfalls stammt aus diesem Gebäude das
Grunddatenmaterial für zwei Diplomarbeiten in Psychologie.
Heute stellte ich bei meiner Inspektion fest, dass
sämtliche Graffiti inzwischen verschwunden sind. Die kahlen
Wände deuten darauf hin, dass vor kurzem eine große Reinigungsaktion erfolgt ist. Jedenfalls sind die beiden Transkripte
aus den Jahren 1991 und 1999 nun einzigartige historische
Dokumente und einzigartiges Grundlagenmaterial der
Gender-Forschung.
N.Siegl |

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Beispiel für die Aktualität
von Graffiti:
Im Zusammenhang mit der momentan
statfindenden Fussball-WM gibt es sehr viele Graffiti, die
dieses Ereignis thematisieren.
©ifg, Wien, 2002 |
Das KGB-Tag
stellten wir bereits in der Graffiti-News
Nr.21, am 8.6. vor.
Hier zwei höher
entwickelte Formen - throw ups: |
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Beide Varianten
bestehen aus einem Silber fill-in - oben mit einfacher roter, unten mit
doppelter schwarzer outline.
©Norbert
Siegl, Wien 2002 |
Heureka!
(der bekannte Ausruf von Archimedes nach Entdeckung des
hydrostatischen Grundgesetzes)
Historisches Graffito aus dem 17ten Wiener
Gemeindebezirk, seit etwa 1980 existent an einer inzwischen desolaten
Hausfassade.
Das Tag unten kam in den letzten
Jahren dazu.
Dokumentationszeitraum: Juni, 2002
©ifg
Siehe dazu auch die Weiterentwicklung in
der Graffiti-News Nr. 272/2009 -
http://www.graffitieuropa.org/news/272.htm
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ARCHIV der NEWS-Artikel:
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veröffentlichten News-Artikeln mit
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Zuletzt veröffentlichte
Ausgabe (Graffiti-News Nr. 22): Graffiti
News, 22/2002

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