Graffiti-News Nr. 21, 6.6. - 8.6.2002

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

Internationale Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen

neu: Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at 
 

  zur graffiti edition - Fachverlag Graffiti und Street-Art

 

8.6.2002

 

Smart-Tag aus Wien-Margareten, 2002

 

 

An: ppmuc@polizei.bayern.de
Betreff: graffiti

wir sind bei recherchen im internet auf die graffiti-seite der bayerischen polizei gestoßen und haben einen link hergestellt...

vielleicht wäre ein retourlink möglich, auch um klarzustellen, wie man graffiti anderwärtig betrachtet und um ihr doch sehr einseitiges Informationsangebot zu erweitern? http://graffiti.netbase.org (Institut für Graffiti-Forschung)

danke und gruss, n.siegl


Absender: ..., ...@baypol.bayern.de
An: ifg@t0.or.at

Sehr geehrte Damen und Herren, wir stellten grundsätzlich keine links auf andere Institute oder Behörden ein. Link's gibt es nur auf andere Polizeiseiten. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Mit freundlichen Grüßen, ...

Polizeipräsidium München
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Polizeipräsidium München
Ettstraße 2
80333 München
http://www.polizei.bayern.de/ppmuc/welcome.htm
ppmuc@polizei.bayern.de
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Spezialform eines Graffitos aus Wien-Margareten: Penis-Tag

Wien, 2002

 

 

 

Graffiti-Entfernung und das Angebot eines geschäftstüchtigen Vertreters:

"Falls mal einer Ihrer Kollegen Probleme mit Graffiti hat und es zu Schadenersatz kommen könnte - wir entfernen unerwünschte Graffiti schonend und meist ohne Schatten und Resten: ....

Das kostet meist weniger als eine Vorstrafe. ..."



warum sollten wir als wissenschaftliche vereinigung probleme mit graffiti haben??? sie können ihr anliegen aber gerne in unser gästebuch setzen..

mfg, ifg


Danke für die Antwort und für das Angebot von wegen Gästebuch. Die Gegenfrage ist berechtigt. Sorry. Ich dachte, Sie hätten auch fallweise Kontakt mit "Tätern", denen es dann leid tut (tun muss) weil Strafen drohen. Für die war das Angebot gedacht.

 

 

 

Graffiti und Symbolforschung:

Anarchisten-A aus Berlin

©ifg,2002

 

 

Kontrollierte "gute" Graffiti und die bösen "Farb-Schmierer" - Diskussion mit einem deutschen Jugendamt, auf dessen Veranlassung eine Parkgarage besprayt wurde:


danke für eure eintragung - da hat das "jugendamt" ja wirklich einmal ein positives betätigungsfeld gefunden und verhält sich tatsächlich so wie ein "amt für die jugend" es tun sollte. leider ist diese einstellung nicht besonders weit verbreitet in D und Österreich.

auch das ergebnis kann sich sehen lassen, soweit ich das von eurer webpage her beurteilen kann - warum dann aber gleich "überwachungskameras" installiert werden müssen??? Graffiti sind ja lebende produkte, die sich sozusagen selbst erneuern nach einiger zeit und nicht reglementierbar sind... 

gruss aus wien, norbert siegl


Moin, warum Kameras im Parkhaus installiert werden sollen, macht eventuell folgender Beitrag aus unserem "Heimatblatt" deutlich:

... es ist weniger die Frage der sicheren Benutzung der Parkhäuser, die diesen Schritt notwendig macht. Vielmehr erachtet die Stadt als Betreiber der Parkeinrichtungen diese Maßnahme als unumgänglich, um die weitere Verunreinigung der Gebäude durch Farbschmierer auszuschließen. ... diese Form der illegalen Farbgebung hat in einem Umfang zugenommen, der in diesem Maße nicht mehr akzeptiert werden soll.

Dabei geht es jedoch "nur" um die Schmierereien auf Klinkerwänden, in den Treppenhäusern, auf Hinweistafeln, etc. Das Parkhaus ist für Graffiti freigegeben, aber einige Sprayer meinen jedoch, dass man dann auch alles besprühen kann. Deswegen wurde eigentlich erst gesagt, von seiten der Stadt, dass das Parkhaus für Sprayer nicht mehr zugänglich gemacht werden soll. Das Jugendamt und ich waren anderer Meinung. Eine Möglichkeit war, dass wir die Klinker, Treppenhäuser, etc. reinigen und Hinweistafeln aufhängen, wo gesprüht werden darf und wo nicht. Die andere Möglichkeit war, Kameras zu installieren, um zu gucken, wer, wann und wo sprüht. Auch haben sich Autofahrer beschwert, dass ihre Fahrzeuge zum Teil ihren Originallack nicht mehr haben. Das sind alles so kleine Dinge neben her, die die Jugendlichen nicht mitkriegen.

Fazit der Sache:
Das Parkhaus wird gereinigt und die Kameras werden (leider) installiert.

Mit freundlichem Gruß


 

Gekrönte Häupter - Kings - sind keine Seltenheit in der Graffiti-Kultur der Tagger: hier die Queen...

©ifg, Wien, 2002

 

 

KGB-Tag mit Sowjetstern - weit verbreitet in den inneren Bezirken von Wien. Es gibt das bekannte Phänomen, dass in Tags bekannte Begriffe übernommen und verbreitet werden.

Oft steckt hinter den großen Begriffen eine spielerische Banalität und das KGB könnte auch für KinderGartenBande stehen...

 

 

7.6.2002

 

Graffiti-Thema 'Weed'

Wien, 2002, ©ifg

 

 

Servus! Oida! - Grußformel aus Wien bei der die Bezeichnung Oida = Alter liebevoll und freundschaftlich aufzufassen ist. Im Gegensatz zu manchen Graffiti, in denen 'das Alter' (oder auch 'die Jugend') eher negativ, als Vorwurf oder Beschimpfung verwendet wird.

OIDA - auch als Taggername verbreitet

©Wiener Graffiti-Archiv, 2002

 

 

©Norbert Siegl, 2002
Gesichter und Figuren, oft als einfachste Strichzeichnungen ausgeführt, haben in Graffiti eine lange Tradition.

Manchmal gehen sie bewusst mit dem Betrachter in Interaktion, manchmal werden Gefühle damit ausgedrückt.

Im Bild unten eines der "Jointgesichter", die international verbreitet sind. 

 

 

 

Anfrage der Schülerin einer 5. Klasse Gymnasium: 
"Als Aufgabe wurden Graffiti-Symbole vorgelegt und wir müssen ihre Bedeutung herausfinden. Könnt ihr mir vielleicht dabei helfen und schreiben was dieses Zeichen bedeutet? Vielen dank im Voraus ..."

 

"Es handelt sich dabei um eine Hakenkreuzvariante, die man gelegentlich auch als Graffito finden kann."

 

  

 

©Wiener Graffiti-Archiv, 2002

Die Aktualität politischer Graffiti an einem Beispiel aus Wien:

Das fremdsprachige Graffito (auf einem Mülleimer) nimmt offenbar auf die tschechischen Benes-Dekrete Bezug. BRUNA - SUDETIA bedeutet vermutlich BRÜNN = SUDETENLAND. Unbekannt ist ebenfalls, um welche Sprache es sich handelt. Falls jemand Mitteilungen dazu machen kann - bitte e-mail an das ifg!


Zum links wiedergegebenen Graffito erreichte uns am 21.2.2003 folgende Erklärung:

"Bezugnehmend auf Bruna Sudetia.

Es handelt sich hierbei um eine Studentenverbindung in Wien, die Wiener akademische Burschenschaft Bruna Sudetia (gegr. 1871). Bruna zu Deutsch Brünn und Sudetia ist ein Doppelname, der durch die Fusion von zwei Studentenverbindungen entstand, nämlich dem Verein deutscher Studenten Sudetia und der Burschenschaft Bruna. Dieses Graffiti ist englisch: Bruna Sudetia sucks. Es nimmt daher keinen Bezug auf ein aktuelles politisches Thema sondern ist reine Beschimpfung.

info: www.bruna-sudetia.at.tt

mfG ..."

 

 

6.6.2002

 

Aktueller Artikel über Graffiti aus Neubrandenburg: 
Im Gegensatz zu den meisten medialen Berichten, wo Panik und Vorurteile geschürt werden, hat sich die Autorin tatsächlich mit dem Thema beschäftigt und liefert einen Überblick, der von den wissenschaftlichen Ansätzen, über den Umgang der Politik mit Graffiti bis hin zu Stellungnahmen der tatsächlich Betroffenen (Sprayer) reicht. 

Wir freuen uns diesen informativen Text, mit Genehmigung der Autorin, hier veröffentlichen zu dürfen. Direkten Zugang zu den Seiten des deutschen Bundestags finden sie in den Wissenschaftslinks.

Ute Köpke
Redakteurin
Mecklenburger Blitz Verlag
Fr.-Engels-Ring 7a
17033 Neubrandenburg
Tel: 0395 / 56 32 111
Fax: 0395 / 56 32 100
e-mail: ute.koepke@blitzverlag.de


Graffiti - Kunst oder Straftat
Aktuelles Streitthema als "visuell älteste Kommunikationsform"


Neubrandenburg / vtb / U. Köpke 
Ein typisches Manko unserer Gesellschaft sind Streitigkeiten über Dinge, die man nicht einmal genau kennt. Das trifft wohl auch auf das Thema Graffiti zu, wird doch auch hier oft genug aneinander vorbei geredet. Daher als allererstes die Definition des Begriffes Graffiti, verfasst vom österreichischen Magister Norbert Siegl, der sich als Fotograf und Autor zu diesem Thema einen Namen machte:
"Graffiti (Einzahl Graffito) leitet sich etymologisch vom griechischen Wort graphein ab. Im italienischen Raum entwickelte sich aus sgraffiare (=kratzen) Sgraffiti bzw. Graffiti. Beide Bezeichnungen standen synonym für eine Technik der Fassadengestaltung, einer Kratzputztechnik, bei welcher reliefartige Motive gestaltet werden."

Doch heute wird der Begriff Graffiti viel weiter ausgelegt:

Der Wiener Psychologe Magister Norbert Siegl untersuchte die verschiedensten Definitionen des Begriffs Graffiti und stellte als entscheidende Gemeinsamkeit fest: Das wesentlichste Kriterium der Zuordnung ist, dass es sich um "ungefragt" angebrachte Botschaften handelt. In diesem Sinne geht Graffiti geschichtlich gesehen nachweisbar weit in die Menschheitsgeschichte zurück, Siegl bezeichnet Graffiti als "visuell älteste Kommunikationsform der Menschheit".
So weist das Institut für Graffiti-Forschung (ifg) in Wien in seinen ausgewählten Internet-Links hin auf: "Ötzis Graffiti - Felsbilder in den Alpen" - einen Überblick über alpine Felsgraffiti. Die Felsinschriften aus pharaonischer Zeit - "ungefragt" eingearbeitet von Handwerkern, Priestern aber auch königliche Inschriften - haben heute enorme Bedeutung für die Archäologie. Mit Zeugnissen der spätmittelalterlichen Adelsreise hat sich der Berliner Historiker Detlev Kraack in seiner Promotion beschäftigt und die Quintessenz: Unabhängig von der technischen Ausführung war es wichtig, sich in der Ferne zu verewigen, und zwar möglichst an exponierter Stelle und gut sichtbar für alle nachfolgenden Reisenden.
Graffiti haben einen wissenschaftlichen Wert, auch die Graffiti von heute, nicht erst für die Archäologen des nächsten Jahrtausends. Dabei differenziert die Bedeutung zwischen den Formen entsprechend Graffiti mit künstlerischen Ambitionen, politisches Gedankengut oder einfach Kicksuche ...

Schaden durch Graffiti
Unabhängig von der Form: Nach Angaben des Deutschen Städtetages verursachen "Farbsprühereien in Deutschland jährlich einen Schaden von rund 200 Millionen Euro". Die Hälfte der Schäden entfiel auf öffentliche Verkehrsmittel, private Gebäude wurden mit etwa 60 Millionen Euro geschädigt, öffentliche Bauten mit rund 40 Millionen Euro. "Das Gesamtbild der Städte wird verschandelt", so die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, Petra Roth. Deshalb unterstütze der Städtetag auch die Bundesrats-Initiative für ein Graffiti-Bekämpfungs-Gesetz, das die strafrechtliche Verfolgung der Sprayer erleichtern soll.

Thema im Bundestag
Bereits im letzten Jahr hatte sich auf Vorschlag des Justizministers Mecklenburg-Vorpommerns, Erwin Sellering, die Ost-Justizministerkonferenz auf eine Änderung des Strafgesetzes verständigt. Bislang sind Graffiti keine Sachbeschädigung, wenn sie abwaschbar sind. Zur Zeit ist der Gesetzentwurf zur ersten Lesung im Rechtsauschuss des Bundestages. Nach seiner persönlichen Meinung befragt antwortete uns der Justizminister: "Die meisten Wände werden nach meinem Eindruck einfach nur beschmiert. Ein ganz kleiner Teil mag auch Bilder sprühen, die sich dann sehen lassen können. Da kann man dann sicher von Kunst sprechen. Aber auch Kunst darf niemanden aufgezwungen werden. Sie setzt das Einverständnis des Eigentümers voraus. Ich setze mich dafür ein, dass Städte und Gemeinden Flächen zur Verfügung stellen, an denen sich Sprüher ausprobieren können - aber eben legal!"
Die Initiative des Justizministers vom August letzen Jahres, Hinweise auf Graffiti-Sprayer mit 1000 Mark zu belohnen, sieht der Innenminister Gottfried Timm als ein wirksames Mittel zur Aufhellung der wortwörtlich "im Dunkelfeld" aktiven Szene. Seitens des Innenministeriums wurde im Oktober 2001 eine Musterverordnung erlassen, mit deren Hilfe Graffiti erst als Ordnungswidrigkeit definiert wird. "Das eröffnet den Ordnungsämtern die Möglichkeit, Graffiti-Sprayer zu verfolgen und Geldbußen bis 5000 Euro zu verhängen", erläutert der Innenminister. Die Bußgelder könnten für die zügige Entfernung von Graffiti eingesetzt werden und das sei wirksamer, als ein langwieriges Gerichtsverfahren.

Konzept fast fertig
Ende Juni wird ein Konzept gegen Graffiti in der Endfassung vorliegen, informierte uns Armin Schlender, Geschäftsführer des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung. "Unsere Arbeitsgruppe Massenkriminalität will damit Kommunen helfen, gegen illegale Schmierereien vorzugehen", so Armin Schlender im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Konzept vernetze die Erfahrungen, enthalte einen Maßnahmekatalog und es ließen sich praktische Projekte ableiten. "Wichtig ist, zu differenzieren," betont der Chef des Landesrates. "Wir wollen nicht Graffiti als Kunstform in Verruf bringen, mit der man Wohnanlagen attraktiver gestalten kann, sondern es geht um Schmierereien, die oft nicht entzifferbar sind."

Was sagen die Urheber dazu?
M. Atze, Ray und Egal (Namen geändert) sind drei ganz normale Jugendliche. Sie laufen nicht mit ausgeflippten Klamotten herum oder haben 'ne Kapuze über'n Kopf. Doch eins unterscheidet sie von vielen anderen: sie mögen und sie machen Graffiti. "Graffiti sehe ich einmal als Kunst, im Sinne von persönlicher Weiterentwicklung des individuellen Stil und Gestaltung auf legalen Flächen. Das mutwillige Besprühen ist Chaos, wo auf wirklich alles, was dazu taugt, gesprayt wird. Getrieben von Wut aufs System und Verwaltung mit dem natürlichen Instinkt der Menschen, seine Natur und Umgebung zu verändern", erklärt der 21jährige M. Atze seine Auffassung von Graffiti. Dabei könne man schon Wut auf die Verwaltung kriegen oder auf ein System, das ständig vom toleranten Umgang miteinander redet. Die Stadtverwaltung Neubrandenburg hat ein Faltblatt frisch gedruckt, als "Information zum Thema Graffiti" und unter dem Wort groß und schräg "Schmierereien" geschrieben. "Für mich ist das Faltblatt in dieser Art Hetze, Graffiti wird mit Schmiererei gleichgesetzt, wir werden mit diesem Faltblatt markiert und in ein Schubfach gesteckt", schimpft Ray. Und gerade daher komme die Motivation vieler Kids. M. Atze argumentiert: "Wir wollen uns aus der Namenlosigkeit lösen. Anonymität schränkt Geist und Seele ein. Wenn man alles hinnimmt, wie es kommt, stumpft man ab". "Es wird immer so getan, als wenn Graffiti hier das schwerste Verbrechen überhaupt ist," erklärt Ray und auch M. Atze betont. "Es geht uns nicht darum, etwas zu zerstören - Häuser und Züge sind weiterhin brauchbar", fügt er entschuldigend hinzu. Man wolle auch nicht das Eigentum bestimmter Leute zerstören, sondern die Wut auf das System herauslassen, so M. Atze. Inzwischen ist der 20-jährige Egal hinzugekommen. Er berichtet uns von Kontakten zu anderen Städten. So gab es letzten Monat eine Party für einen erwischten Sprayer, um die Anwaltskosten 'reinzukriegen. Überhaupt, so M. Atze, habe man einen Ehrenkodex. Es gäbe das ungeschriebene Gesetz, Bilder nur zu übermalen, wenn etwas besseres dabei 'rauskäme. "Und natürlich haben wir auch Stress mit Leuten, die einfach nur ihr tag (Anm. der Red.: persönlicher Schriftzug) in ein Bild malen", so der 21-Jährige. "Vielleicht ist es noch keinen aufgefallen, aber wir haben eine Moral. Kirchen und denkmalgeschützte Gebäude fassen wir nicht an", spricht Ray für seine Freunde und räumt dann ein: "Es gibt immer schwarze Schafe - wie überall."
Auf unseren Einschub, dass die Steuerzahler, also auch sie, für den kommunal entstandenen Schaden aufkommen müssen, heißt es einstimmig: "Wir wollen vorsätzlich keinen Schaden verursachen." Bleibt die Frage nach der Lösung dieses Streits. Für M. Atze wären ungenutzte Flächen auf Hinterhöfen oder in Gewerbegebieten, die man zeitlich und inhaltlich unbegrenzt nutzen kann, eine Alternative. Ray kritisiert das Motiv der Stadt beim zur Verfügung stellen von Flächen: "Sie wollen uns nicht wirklich helfen oder fördern, sondern dann nur einfach Kosten für die Verschönerung der Fläche sparen". So auch Egal: "Wir sehen uns ausgenutzt. "

Präventionsrat in Neubrandenburg
In Bezug auf Graffiti ist der Neubrandenburger Präventionsrat sehr aktiv. Bisher einmalig ist nach Auskunft von Dirk Füsting als Koordinator der Kriminalprävention die hiesige Datenbank für Graffiti. Vom Foto bis zum kommunalen Schaden wird alles aufgenommen. Derzeitig werde ein Netzwerk u.a. mit Wohnungsgesellschaften und Stadtwerke aufgebaut, um zum Beispiel Aussagen zu gefährdeten Stellen genau treffen zu können. Dagegen sei das Faltblatt bundesweit üblich.
Mit dem zur Verfügung stellen freier Flächen hat aber auch Dirk Füsting so seine Probleme: "Sie könnten als Übungsflächen genutzt werden, um illegal schneller arbeiten zu können". Kein Argument für die Szene, denn die legale Übung sei ja der perfekte Hinweis auf den Täter. Dabei gab es bereits gute Erfahrungen mit der Gestaltung von Schaltkästen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. "Ein gutes Graffiti wurde dort nicht angegriffen", weiß auch Dirk Füsting. Doch auch wenn man Wände bereit stellen könnte, fehle dann immer noch die Farbe ... Die Gestaltung koste also Geld, das auch die Kommune nicht habe.

Dieser Artikel sollte einfach den Anstoß geben, sich mit dem Thema Graffiti genau zu beschäftigen, bevor man seine Meinung bildet. Graffiti sind ein weites Feld und Informationsmöglichkeiten bietet natürlich das Internet, Literatur und die Straße ... 

©Ute Köpke

 

 

Graffiti-Sprüche aus Wiener Parks - neben erfreulichen Dingen
werden auch negative Gedanken und Gefühle in Graffiti abgehandelt.

©Norbert Siegl, Wiener Graffiti-Archiv, 2002
 

 

 

Aman von Maledicta Press:

Institut für Graffiti-Forschung wrote:
 
> lieber herr aman - ab sofort schimpfwörterlexikon der graffiti-forschung:
> http://graffiti.netbase.org/schimpfwort.htm

Sehr schön gemacht!  Vielen Dank für die URL.

Mit freundlichen Grüssen, Reinhold Aman

 

 


 

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Zuletzt veröffentlichte Ausgabe (Graffiti-News Nr. 20): Graffiti News, 20/2002

©2002 Institut für Graffiti-Forschung

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last update: 08.06.2002