Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen, zur internationalen Auftragsvermittlung

Graffiti-News Nr. 44
11. - 31.12. 2002

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

zur graffiti edition - Fachverlag Graffiti und Street-Art

neu: Street-Art und Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at
 

 

26.12.2002

 

Protestgraffito gegen die Auto-Kultur, Parkplatz in Berlin:

 

 


23.12.2002

 

24 pictures von der Frontseite des ifg, 2001 - 2002 als Web-Fotoalbum: http://graffiti.netbase.org/front/index.htm

 

21.12.2002

 

Input aus Bremen vom timeless-x.de team ( tobe, adem and coe ) - 24 schöne jpg's mit Werken der Sprayer-Kultur. 

 


 

20.12.2002

 

Graffiti und Indikatorfunktion:

Wie immer man zu Graffiti mit rechtsextremen Inhalten stehen mag - sie besitzen Indikatorfunktion, sie weisen auf bestehende Probleme hin, sie können sogar direkt ins Lager der rechten Sympathisanten führen. Insofern erscheint uns eine oberflächlich gereinigte Welt etwas problematisch und es ergaben sich dazu viele Diskussionen mit Frau Mensah-Schramm. Letztlich überzeugten aber ihr Mut und ihr Engagement... Hier eine Benachrichtigung von Herrn Dr. Brosa, der mit Frau Schramm eine gemeinsame Aktion durchführte:

"Hallo Herr Siegl, endlich habe ich meine Aktion mit Irmela Mensah-Schramm ins Netz gesetzt; http://www.geocities.com/althand/ anwählen und dann HASS VERNICHTEN anklicken. Mensah-Schramm findet den Artikel "super".

Es ist vielleicht ein Graffito dabei, das zwar abscheulich ist, Sie aber wegen seiner Expressivität begeistern könnte."

 


 

Betrifft freie Domains:

 
Über ungenutzte web-Adressen berichteten wir bereits (siehe weiter unten - die darin erwähnte Adresse www.graffiti.de wird übrigens um € 5.000,- angeboten (= Preisvorstellung des Verkäufers)). Wir benützen gerne weiter die inzwischen zum Markenbegriff avancierte Adresse graffiti.netbase.org , diese ist gut verlinkt, in den wichtigen Verzeichnissen erfasst und hinter artcrimes hat die Seite international die höchsten Zugriffszahlen.

Heute erreichte uns ein Kauf-Angebot - nachdem es den Begriff "graffitis" aber gar nicht gibt - werden wir darauf verzichten, dieses in Anspruch zu nehmen. Falls trotzdem jemand Interesse hat, bitte mit Herrn Grischek in Verbindung setzen:

"Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin der Inhaber der Domain www.graffitis.de und biete Ihnen die Domain zum Kauf an. Diese Domain wurde vor kurzem bezahlt und würde ohne Gebühren mit allen Rechten Ihnen gehören. Falls Sie Interesse hätten, diese Domain zu kaufen, bitte ich Sie mich per Mail zu kontaktieren.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen, Dennis Grischek."

 


 

19.12.2002

 

Neugestaltung der ifg-Frontseite für Bildschirmauflösung 1280 x 1024 Pixel

 


 

18.12.2002

 

Mitteilung aus Bamberg:

Ich möchte hiermit über mein Dissertationsprojekt informieren und würde mich über fachbezogene Hinweise freuen. Ich füge ein Word Dokument und zwei Bilder an. Die Bilder zeigen einige der vielen "Graffiti" der Bauzeit des Ludwigsburger Schlosses um 1730.

Mit freundlichen Grüßen, Daniel Schulz, daniel-lb@gmx.net

Kurzfassung zum Dissertations-Projekt von Daniel Schulz: 
Schloss Ludwigsburg - Menschenspuren - Zeitspuren. Ein künstlerisch-kunstwissenschaftliches Projekt einer ungewöhnlichen Spurensuche und Spurensicherung

Schloss Ludwigsburg ist eines der wenigen Barockschlösser Deutschlands, dass im zweiten Weltkrieg keine nennenswerten Schäden davongetragen hat. In der originalen Bausubstanz sind noch ungeahnte Entdeckungen möglich, Fußböden und Wände geben Geheimnisse preis. Darum gebührt der Ludwigsburg ein besonderer Schutz, den ich „Recht auf (Ur)Sprünge“ nenne. Ich begebe mich auf eine ungewöhnliche Spurensuche, indem ich Hinterlassenschaften von Menschen nachgehe und deren Spuren sichere. Mein Blick ist unkonventionell und hinterfragt die Praxis der Denkmalpflege kritisch. Der Begriff “Denkmal” wird durch das Projekt nicht nur neu beleuchtet sondern völlig neu definiert.

Menschenspuren – Zeitspuren: Menschen - Architekten, Künstler, Schlossbewohner, Personal, Wachsoldaten, Besucher, Touristen, Reisende, Liebespaare, Handwerker, Vandalen - haben am und im Schloss ihre Spuren hinterlassen. Sie verewigten sich an den Schlossmauern, den Wänden im Inneren, auf Türen, Fensterscheiben und Figuren. Es finden sich Namen, Jahreszahlen, Sprüche, Zeichnungen und Karikaturen in einer Bandbreite, die von eingeritzten Monogrammen bis zu Hakenkreuzen reicht, über einen Zeitraum von 1704 bis heute. So werden die Wände des Gebäudes zu einem lebendigem Geschichtsbuch, zu einem gewaltigen steinernen Kalender, der bis in unsere Gegenwart reicht und ständig fortgesetzt wird. Die „Menschenspuren“ bewegen sich auf einem Grat zwischen high and low art. Sie geben nicht nur Auskunft was Personen zu welchem Zeitpunkt getan oder gedacht haben, sondern auch über den Umgang der jeweiligen Person und Zeit mit dem historischen Objekt Schloss. Neben den „Menschenspuren“ finden sich eine Vielzahl von Spuren welche die Zeit verursacht hat, wie Verwitterungen an Figuren, Verschmutzungen, abblätternde Putz- und Farbschichten, Risse an den Decken, Verschliss an Stoffen, oder verschiedene übereinander liegende Dekorationsschichten. Diese „Zeitspuren“ führen uns das Alter der Schlossanlage unmittelbar vor Augen. Geschichte wird so zu „Ge-schichte“.

Ziel der Dissertation ist es, die Ludwigsburger „Menschenspuren“ und „Zeitspuren“ in Bildern zu dokumentieren und kommentieren, sowie gestaltende künstlerische Vorschläge zu geben, wie bestimmte Spuren in derzeit neu geplante Ausstellungskonzepte eingebettet werden können. Im Erhalt der Spuren liegt die größte Schwierigkeit. Da viele für gewöhnlich nicht zu sehen sind sollen sie auch wieder verschwinden, denn sie lagen hinter Wanddekorationen und Farbschichten verborgen, auf der ersten Putzschicht der Wände und kamen erst bei Instandsetzungsmaßnahmen zum Vorschein, als alle Schichten bis auf die unterste abgenommen waren. Andere Spuren, die immer sichtbar waren, sollen aber auch verschwinden. Sie fallen dem Erneuerungswahn zum Opfer und haben keinen Platz mehr in einem Kulturdenkmal, das „in neuem Glanz“ erstrahlen soll. Was wird warum erhalten, was muss aus bestimmten Gründen verschwinden? Meine Studie wird ein kritischer Blick auf die Praxis der Denkmalpflege sein, denn was unter dem Etikett „Instandsetzung“ passiert , ist im Detail oft eine Teilzerstörung und letztlich sind denkmalpflegerische und restauratorische Maßnahmen auch eine Interpretation vergangener historischer Zustände und erzeugen damit ein bestimmtes Geschichtsbild, das es zu hinterfragen gilt. Ich will mich der Thematik auch auf künstlerischem Weg annähern. Im so genannten „Denkmalbuch“ lege ich Skizzen und Entwürfe nieder, die sich u.a. mit den Begriffen Denkmal, Spur, Geschichte und Zeit befassen. Auch die Vorschläge zum Erhalt der Ludwigsburger Spuren sind in diesem „Buch im Buch“ enthalten. Diesem Teil der Dissertation kommt eine zentrale Bedeutung zu, da im Ludwigsburger Schloss im Rahmen des 300jährigen Schlossjubiläums im Jahr 2004 umfangreiche Restaurierungen angefangen haben, die viele Spuren vernichten, im günstigen Fall lediglich verdecken, werden. Hier sehe ich meinen Beitrag als Bildender Künstler zur Kunstwissenschaft und Denkmalpflege. Umgekehrt verstehe ich im dokumentieren der „Menschen- und Zeitspuren“ den Link zwischen Kunstwissenschaft und Kunst.

 


 

17.12.2002

 

News von Sonrisa Productions - eines der schönen, graffitiinspirierten Motive - entstanden in Kooperation von Pieter Zandvliet und Joan Fabian ( itam@kabelfoon.nl ):


 

Mitteilung von Herrn Len zu großflächigen Graffiti-Aktionen in Berlin:

Aktion gegen Werbung in Berlin.
http://germany.indymedia.org/2002/12/37005.shtml 

http://germany.indymedia.org/2002/12/37068.shtml 

 


 

16.12.2002

 

Sicherungsseite der Online Enzyklopädie der Graffiti-Forschung: http://people.freenet.de/graffitieuropa/

 


 

15.12.2002

 

Gefahrlos Züge bemalen - eine Mitteilung von Roger Le Marié aus der Schweiz:

für die, die graffking noch nicht kennen sollten ein muss: http://www.graffking.com/gwin.php

viel spass beim malen! r.

 

 

Neue Beiträge aus Frankfurt/Main (Saul Len, Frankfurter Graffiti-Archiv):

 

Offenbach 1991: Beitrag - Sticker - vom lokalen Wahlkampf:


Frankfurt 1992: Schriftzug auf der ehemaligen Parteizentrale des KBW ´s. Die KBW Parteisekte war in den 70zigern vermögend genug, ein altes Fabrikgebäude zu kaufen und als Parteizentrale auszubauen. In diesem Zusammenhang entstand der Schriftzug ihrer Parteizeitung. Nach der Auflösung der Partei wurde das Haus von verschiedenen Projekten genutzt, bis eine Bank das Haus kaufte und als Gegenleistung ein neues Haus als Ersatz für die einzelnen Projekte baute. Kurz nach erfolgtem Besitzerwechsel wurde der Schriftzug übermalt. Als ich ihn  dokumentierte, war er 10 Jahre nach der Parteiauflösung als vergessener Überrest an der Wand.


Frankfurt 1980: Politaktionismus. Mit Hilfe eines Seils wurde an der Schriftplastik am Amtsgericht das Wort "Würde" abgerissen und in einen Baggersee versenkt. Dort wurde sie anschließend von Tauchern wieder geborgen. Einige Zeit war der Schriftzug in der unvollständigen Form vorhanden.


Frankfurt 91: Satirischer Sticker zum Golfkrieg. "Aus aktuellem Anlass. Wir wollen richtig stellen, die Gefahr von Verletzungen oder Todesfällen ist beim Golfkrieg nicht größer als bei anderen Freizeitsportarten! Bundesverband Golfausrüstung c/o Heckler & Koch". 


 

14.12.2002

 

Online: 

Der achte Teil der Schablonengraffiti-Analyse des belgischen Forschers Lodewick: http://www.graffitieuropa.org/pochoirs.htm

 


 

13.12.2002

 

Institutsinformation:

Graffiti-url's: Aktuelle Recherchen bei google ergaben, dass zwei - ehemals hochgereihte Seiten aus dem Internet verschwunden sind. Es handelt sich einerseits um http://www.graffitiforschung.de/, die ehemals von einem  Kassler Sozialarbeiter betrieben wurde, sowie um http://www.graffiti.de. Letztere war die Adresse einer Werbeagentur namens Graffiti, die Adresse wird nunmehr im Internet Interessenten angeboten.

 

 

Randphänomene zum klassischen Graffito:

Spezielle Formen der Verfremdung und Umdeutung bekannter Sprüche und Slogans entwickelten sich mit der Verbreitung der Computertechnologie. Das Beispiel stammt aus der Einladung zu einer Weihnachtfeier bei Herrn Johannes Tichy:

 

Zum oben wiedergegebenen Motiv erreichte uns - unter dem Titel: die Ehre der Kreativen - folgender Nachtrag von Herrn Tichy:

hallo!

fühle mich sehr geehrt meinen namen wieder auf ihrer seite lesen zu können. der ordnung halber sei angemerkt, dass der spruch (samt grafischer umsetzung) "dicht ins dunkel - kifft da jemand?" (LEIDER!!!!) nicht von mir stammt.

mein ursprünglicher entwurf für die einladung war ein anderer, er wurde allerdings wieder verworfen, da vielen, vor allem den jüngeren, ziemlich sicher die notwendige bildliche assoziation fehlt.

arbeitstitel war "rohe whynacht".
das ausgangsbild sah so aus:

daraus wurde dann:

es hätten wohl nur ganz wenige (wenn überhaupt) eine erinnerung an


gehabt, oder???

alles liebe, Johannes Tichy

 

 

Randphänomen zum klassischen Graffito:
A4-Kopien, Sticker, die weiträumig aufgeklebt wurden und in denen gegen den Anschluss der DDR protestiert wird. Protest-Graffiti, in denen die Eigenständigkeit der DDR betont wird, sind besonders häufig aus den Jahren 1990, 91, 92, 93 und 94 belegt:

 


 

Tags auf Klebefolien - Sticker - sind nichts neues - neu daran ist, dass dazu die Paketaufkleber der Deutschen Post verwendet werden. Das Bildbeispiel stammt aus Berlin, gleiches berichtete Saul Len vom Frankfurter Graffiti-Archiv:

 

 

Nachtrag vom 25.07.2004: Die Sticker-Kultur, die sich schon in den Jahren 2001, 2002 ankündigte, erlebte 2004 eine wahre Explosion in den Ländern des westlichen Europa - siehe dazu die Graffiti-Enzyklopädie online: http://people.freenet.de/graffitieuropa/  

Ein Interview mit "TOWER" finden sie in einem Artikel über Street-Art in der taz:
http://www.taz.de/pt/2003/07/19/a0224.nf/text 

Ein Interview mit dem Wiener Psychologen Norbert Siegl finden sie in der Graffiti und Street-Art-News Nr. 109, Abbildungen, Dokumentationen von Stickers, Plakaten, Cutouts und anderen Varianten der Street-Art in der Online Enzyklopädie: Street-Art und Graffiti: http://www.graffitieuropa.org/enzyklopaedie.htm

 


 

Sinnspruch - Graffito - von der Eastside-Gallery in Berlin:

 


 

11.12.2002

 

Graffiti und Kommerzialisierung:

Hallo Graffitiforscher, bin gerade auf Ihre Seite gestoßen… über http://www.bananensprayer.de

Vielleicht ist unser Experiment für Sie von Interesse: ich habe in der Vergangenheit schon mit Th. Baumgärtel gearbeitet und soeben ein Experiment am Kunstmarkt mit der „Spraybanane in Emaille“ begonnen. Infos unter www.warekunst.de und hier: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=929608467

Die Sache ist vielleicht nicht ganz Ihr Thema, dürfte für Sie aber doch von Interesse sein… Sollten sich bei Ihnen brennende Fragen ergeben stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung…

Mit freundlichen Grüßen

Norbert H.S.W. Ernst
www.warekunst.de

Tel: +49 2161 65 14 23

 


 

Historische Momente:

Irgendwann in der nächsten Stunde erwarten wir den 300.000sten Besucher auf der ifg-Website:

Zählerstand vom 11.12.2002, 18.34 h

 


 

Den Zugang zu allen bisher veröffentlichten News-Artikeln mit kurzer Inhaltsangabe (Schlagwörter, Keywords) finden sie in der Graffiti-Enzyklopädie

Zuletzt veröffentlichte Ausgabe (Graffiti-News Nr. 43): Graffiti News, 43/2002