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Graffiti-News 55
13.3. - 20.3.2003

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

 

 

20.3.2003

 

Dokumentation 2002: Schrift-Graffito aus einem
Bahnhof in Niederösterreich. Parodie? zum
Thema Liebe - Homosexualität.

 

 

18.3.2003

 

Randphänomen zum klassischen Graffito - Aufkleber. 

Das Foto stammt von einer Sticker-Aktion bei der letzten Samstag stattgefundenen Friedensdemo in Nürnberg. Das ifg dankt Luke.

 

 

 

JUIK789 - Character vom Wiener Donaukanal:

 

 

 

17.3.2003

 

Ein Statement zur politischen Funktion der Kommunikationsform Graffiti, aus dem ifg-Gästebuch:

 

6. DIAS city:FFM crew:iAA schrieb am 11.03.2003 um 19:34 Uhr:


"Graffiti ist für mich ein Ausdruck der Sehnsucht nach Freiheit.
In einer Gesellschaft die durchzogen ist von Konkurrenz , Instrumentalismus und Nützlichkeitserwägungen (Krieg alle gegen alle) wird jeder Mensch zum Objekt.
In einer Gesellschaft die auf Privateigentum und dem Gewinn daraus aufbaut ist, ist es kein Wunder, dass gerade dieses Privateigentum (nicht nur das) immer über den Menschen gestellt wird, es ist ihnen das heiligste. Verknüpft mit moralischen Grundregeln unserer Gesellschaft ist nun die Empörung über Graffiti und die Behandlung jener die es produzieren als Staatsfeinden nicht mehr ganz so unklar. (Aufnahme von Sprühern in die DNA- Dateien neben Kinderfickern und Vergewaltigern)
Da nimmt sich doch jemand einfach das Recht, scheißt auf Eigentum und malt dort wo er es gerade will etwas eigenes "Nutzloses".
Überall muss man sich Werbung gefallen lassen, ...ups eh die ist ja für uns da! (was kauf ich mir denn nächste Woche wieder Heiko?) im Gegensatz hierzu sind es bei Graffiti ja blutrünstige Kerle die uns ihren Geschmack und ihre Meinung aufzwängen wollen! so etwas aber auch!
Graffiti ist eine der letzte Bereiche in denen ich aus dem Käfig der mich umgibt ausbrechen kann, meinen Ekel angesichts diesem perfekten System des Geldes Ausdruck verleihen kann, und etwas in sich freies und ungebundenes schaffen kann.
Viele malen aus Fame-Hunger doch ist das was daraus entsteht etwas eigenes individuelles und mir immer noch lieber als Werbung oder graue Wände. Das hecheln nach Anerkennung ist von Grund aus falsch, doch schaut euch mal um! Ist es ein Wunder dass die Jungs die Konkurrenz übernehmen? 
Das System besteht in den Köpfen der Menschen das macht es so Perfekt . Ihr denkt ihr seid frei!

Vergesst den Begriff der Freiheit nicht und was er wirklich bedeutet!!!!!!! (Nicht etwa die Freiheit zu wählen in welchem Geschäft man einkauft oder welchen Job man machen will)
Scheißt auf Gesetze fangt an zu denken!! Da nimmt sich jemand einfach das Recht uns Rechte zu geben uns einzusperren und uns für ihn arbeiten zu lassen und dieser jemand heißt Staat egal wo auf der Welt!! Fantasie An die MACHT! FUCK THE SYSTEM !! BOMB THE SYSTEM!! --- Zahme Vögel singen von Freiheit wilde Vögel FLIEGEN ----

Die Ausführungen über unsere Gesellschaft bilden nur einen Bruchteil der Wahrheit!

Dias, 
Internationale Anarcho Aktion Frankfurt"

 

 


Aktuelle Daten - graffiti.netbase.org:

Gekratzte Graffiti-Tags in den Scheiben eines Berliner
S-Bahn-Waggons - scratching - Dokumentation Saul Len 2002:

 

 

 

 

16.3.2003

 

ifg-Graffiti-Dokumentation Berlin, Herbst 2002:

Graffiti-Styles an der Fassade des ehemaligen Palastes der Republik - erstmals dokumentiert 1994 im Zuge der Erhebungen zur Studie "Kulturphänomen Graffiti".

Das verkleidete Brandenburger Tor - eine Etage wurde von Sprayern gestaltet.

 

 

15.3.2003

 

Randphänomen zum klassischen Graffito - "wildes" Plakat, an einer Litfasssäule über Werbung geklebt.

"Frauenanliegen" sind einer der Themenbereiche in denen sich auch die Kommunikationsform Graffiti immer wieder bewegt. Besonders häufig sind Graffiti dieser Kategorie in Universitätstoiletten zu finden und anlässlich des internationalen Frauentages (8.März) tauchen sie verstärkt im öffentlichen Raum auf.

Wien aktuell:
Rechtsextreme Agitation - rechts unten im Bild eine Ablehnung (Beschimpfung von "Skins").

Siehe dazu auch die ifg-Subsite Graffiti und Intoleranz: http://graffitieuropa.org/rechts.htm

 

 

Historische Motive aus Frankfurt/Main, dokumentiert 1989 von Saul Len:

 

 

Aktuelle Tags aus einer Wiener S-Bahn-Station.

 

 

Historische Graffiti-Tags aus dem Jahr 1989:

links und links unten aus Frankfurt/Main

unten aus München (INSER)

©Saul Len

 

 

14.3.2003

 

Frankfurter Graffiti-Archiv - historisches Graffiti-Piece aus München (1989) von ZEMENT:

 

 

 

News aus Klagenfurt - Style-Pieces von der Hasnerstrasse und der Adolf Kolping Gasse.
 

 

 

 

13.3.2003

 

Mitteilung von Herrn Dr. Jonathan Ross von der Anadolu Universitesi in der Türkei:

Herr Dr. Ross teilt mit, dass er eine Untersuchung über Graffiti auf 300 Universitäts-Schreibtischen durchführte und ersucht um Informationen, ob es ähnliche Untersuchungen in der Türkei schon gegeben hat bzw. ob es Untersuchungen speziell zur Verwendung der englischen Sprache in Graffiti gibt. 

An Literatur zum Thema sind ihm folgende Werke bekannt:

TITLE: American Textbooks and Tamil Students: Discerning Ideological
Tensions in the ESL Classroom.
AUTHOR: Canagarajah, A. Suresh
PUBLICATION_DATE: 1993
JOURNAL_CITATION: Language, Culture, and Curriculum; v6 n2 p143-56 1993
>
TITLE: Desk Top Graffiti in an English High School Classroom.
AUTHOR: Sanfiorenzo, Norberto R.
PUBLICATION_DATE: 1983
>
TITLE: Speaking the Unspeakable: Discursive Strategies To Express
Language Attitudes in Legon (Ghana) Graffiti.
AUTHOR: Obeng, Samuel Gyasi
PUBLICATION_DATE: 2000
JOURNAL_CITATION: Research on Language and Social Interaction; v33 n3
p291-319 2000
>
TITLE: College Student Graffiti: Clues to Student Needs, Conflicts,
Frustrations and Preoccupations.
AUTHOR: Workman, John F.; And Others
PUBLICATION_DATE: 1983
>
TITLE: Gestörte psychosoziale Verhältnisse im Spiegel von
Schulbank-Graffiti. Erstellung eines exemplarischen Bildinventars. ein
Beitrag zur psychoanalytischen Schultheorie und Gruppendynamik.
AUTHOR: Bracht. Udo
PhD from University of Kassel, 1982

Wir teilten Herrn Ross die Adresse der Stadtbibliothek Stavanger mit, wo letztes Jahr eine derartige Untersuchung durchgeführt wurde - ob es dazu eine konventionelle Publikation gibt, entzieht sich unserer Kenntnis: http://www.stavanger.kommune.no/solvberg/html/stavanger_bibliotek.html

Weiters empfahlen wir ihm, mit der Graffiti-Bibliothek in Kassel Kontakt aufzunehmen.

Falls jemand über zusätzliche Infos zum Thema verfügt, werden wir diese gerne weiterleiten!

 


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Zuletzt veröffentlichte Ausgabe (Graffiti-News Nr. 54): Graffiti News, 54/2003