Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen, zur internationalen Auftragsvermittlung

Graffiti-News Nr. 35
18. - 23.8.2002

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

zur graffiti edition - Fachverlag Graffiti und Street-Art

neu: Street-Art und Graffiti-Museum Wien - www.graffitimuseum.at 

 

23.8.2002

 

Graffiti von Anhängern des SC-Rapid sind in Wien häufig anzutreffen.
Oft findet man darin Aussagen in Kombination mit rechter Symbolik.
Insofern ist die unten wiedergegebene Kombination mit einem Anarchisten-A eher eine Ausnahme.

Graffiti-Dokumentation Wien, August 2002, Dokumentationsort: Wien-Brigittenau

 

 

Detail aus einem aktuellen Piece vom first vienna wall:

Eine der häufigsten figurativen Darstellungen des Graffiti-Writing sind die Eigenelemente dieser Kulturform. Besonders in der Anfangszeit der Sprayerbewegung war die Dose ein oft anzutreffender Character ...

Graffiti-Dokumentation Wien, August 2002

 

Vespa-Fahrer - ein Schablonenmotiv aus dem 5ten Wiener Gemeindebezirk. Vermutlich eine Auftragsarbeit, demnach kein Graffito. Neben dem Eingang zu einem Geschäft.

 

22.8.2002

 

Vienna-Tags, Dokumentation August 2002:

Das Exemplar rechts oben eher klein, an einem Elektroverteilerkasten
 bei einem Hauseingang im 9ten Wiener Gemeindebezirk, ...

... rechts unten ein Tag in größerer Ausführung an der Fassade eines Hauses im 2ten Bezirk.

Fotos: ©Norbert Siegl, Wiener Graffiti-Archiv

 

 

Legaler - gesprayter - Schriftzug (kein Graffito) auf einem Rollbalken im 7ten Wiener Gemeindebezirk.

Graffiti-Doku Wien, August 2002

 

21.8.2002

 


Neues vom Lateiner, einem der präsentesten "all city kings" von Wien. Bei seinen nächtlichen Streifzügen durch die Stadt
übersetzt er Stadtbeschriftungen in die lateinische Sprache. Unten ein aktuelles Beispiel an einem Plakat der Wiener Stadtverwaltung:

Graffiti-Dokumentation Europa, ©Norbert Siegl, Wien, August 2002
 

 

 

Graffiti - als eigenständige Form der Kommunikation im öffentlich zugänglichen Raum - beinhalten weit mehr als nur die - mehr oder weniger - künstlerischen Produktionen der Writer-Kultur.

Ein ganz wesentlicher und historisch lange belegbarer Bereich sind Graffiti mit politischen Inhalten.

Über Protest-Graffiti gegen die, 2002 in Österreich regierende, FP-ÖVP-Koalition berichteten wir an vielen Stellen der Graffiti-News. Im Bild links ein Randphänomen zum klassischen Graffito - ein Kleber/Sticker. Ähnlich wie bei Schablonengraffiti ist dabei Vorüberlegung und Vorbereitung nötig. Inhaltlich wird hier gegen die Regierung Stellung bezogen. Der Text bezieht sich auf einen "Tortenanschlag" gegen den Wiener FP-Obmann Kabas, der vor einigen Jahren stattfand.

 

 

Graffiti - die sich auf Frauenangelegenheiten beziehen - sind auch heute noch zu finden. Besonders weit waren sie in der Hoch-Zeit der feministischen Bewegung , in den 70er und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts, verbreitet.

Eine Besprechung der thematischen Inhalte finden sie in der 2001 erschienenen Graffiti-Enzyklopädie.

 

 

Anti-Faschistisches Graffito - die drei Pfeile
stammen aus dem alten Signet der
österreichischen Sozialdemokraten.

Wien 8, August 2002

 

 

20.8.2002

 


Aktuelles Style-Piece vom first vienna wall (Gesamt- und Detailansicht):


 

 

Mitteilung von Herrn Saul Len (Frankfurter Graffiti-Archiv):

Überwachungstechnik gegen Graffiti, keine Science Fiction.

http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story542824.html

 


TUMOR
- zentral als große Outlines geschrieben, einige Tag-Varianten
(wobei die chinesisch wirkende Variante am häufigsten verbreitet ist)
rechts außen ein Bomben-Character, darüber der Schriftzug "Mafia":

Wien, 2ter Gemeindebezirk, 2002
 

 

 

Detail (Character) aus einem Piece vom first vienna wall.
 Das beste Argument für die Bereitstellung legaler
 Wände durch Stadtverwaltungen ist die künstlerische
Qualität der dort entstehenden Werke.

Graffiti-Dokumentation Wien, August 2002,
Foto: ©Norbert Siegl, Wiener Graffiti-Archiv

 

19.8.2002

 


Information zu einer Neuauflage:

Seminararbeiten zum Thema Graffiti: Susanne Schaefer-Wiery und Norbert Siegl (Hg.), Neuauflage 2000: ISBN 3-901927-15-8, graffiti edition, Wien (Graffiti-News Nr. 16) EUR 37/ATS 509,12

Im Sommersemester 1999 führte das ifg eine Lehrveranstaltung im Pädagogischen Institut der Universität Graz durch, die den Titel „Jugendkulturphänomen Graffiti“ trug. Die rege Anteilnahme der Studenten und Studentinnen und die dabei produzierten Ergebnisse waren der Anlass für diese Veröffentlichung. 

Daneben erreichten seit Jahren immer wieder Arbeiten, die im Rahmen von Universitätsseminaren in verschiedenen Fachbereichen durchgeführt wurden, das Wiener Graffiti-Archiv und das Institut für Graffiti-Forschung. Meist stammen sie von Studierenden, die sich vorher um Fachauskunft an uns gewandt hatten. Die Qualität der Arbeiten ist unterschiedlich, man kann sicher nicht mit allen Ergebnissen einverstanden sein, dennoch sind sie kleine Bausteine einer multidisziplinären Graffiti-Forschung und man kann hoffen, dass sie einen Beitrag zur vorurteilsfreien Beschäftigung mit Graffiti leisten.

Mit dieser Publikation soll nun gezeigt werden, wie es auch bei engem Zeitrahmen möglich ist, kleine Untersuchungen auszuführen, die für die Gesamtheit der Graffiti-Forschung einen sinnvollen Beitrag darstellen. Die ursprünglich – 2000 – herausgegebene Publikation ist längst vergriffen, wegen des regen Interesses entschlossen wir uns zu einer Neuauflage.
 

 

 


Illegale Graffiti-Aktion zweier Großkonzerne?

Quellenangabe: Kronen Zeitung, 18.8.2002, S. 5
 

 

18.8.2002

 


Graffito anlässlich des internationalen Frauentages.
Das Beispiel stammt aus dem 2ten Wiener
Gemeindebezirk, dokumentiert im August 2002: 


 

 


Styles (BSK) von einer Flakturmwand im Wiener Augarten:


 

 

 

Relativ simpler Style von KEK an einer Garagentüre im 2ten Wiener Gemeindebezirk. Seine Tags sind weiträumig verteilt im Bezirk zu finden.

Dokumentation Wien, August 2002

 

 

Kurzer Dialog per e-mail zum Thema Graffiti:

Unsere Frage:
nachdem ihr es ja offenbar besser wisst (graffiti=mehrzahl, graffito=einzahl) und es in eurem referat auch so definiert ist, warum schreibt ihr eigentlich GRAFFITIES?? die es ja bekanntlich überhaupt nicht gibt??? würde uns interessieren..., gruss

Antwort:
hm schau ich scheiss auf rechtschreibung! ich scheiss auf was drüber gredet und geforscht wird und was richtig und was falsch is , ich beteilige mich am österreichischen hiphop aus spass an der sache, meine freunde sprühn und wir machen irgendwas gemeinsam, ich sag gern graffities weils bessa klingt als graffiti, und graffito klingt für mi nur italienisch ! die meisten in wien sagen graffities ! und je mehr graffities als mehrzahl sagen desto eher stehts dann auch so im duden ! oder zumindest mit umgangs sprache graffities !

 

 

Eine Spezialvariante des Style sind die weit verbreiteten
Silberbilder, das Beispiel stammt aus Wien,
Dokumentation August 2002, ©Foto: ifg

 

 

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Zur zuletzt veröffentlichten Ausgabe (Graffiti-News Nr. 34): Graffiti News, 34/2002