Graffiti-Aufträge, Wandgestaltungen, zur internationalen Auftragsvermittlung

Graffiti-News Nr 34 
13.8. - 17.8.2002

Neuigkeiten aus der Welt der Graffiti-Forschung

zur graffiti edition - Fachverlag Graffiti und Street-Art

 

17.8.2002

 

Anfrage zu Klograffiti in Deutschland:

Die hervorragende empirische Untersuchung von Toilettengraffiti aus Köln (Andrea Jakobs: Stille Orte - Laute Sprüche) finden sie in der überarbeiteten Neuauflage des Graffiti-Reader - siehe graffiti edition: http://graffitieuropa.org/edition.htm

Der Artikel enthält einen kulturhistorischen Überblick über die Entwicklung der "stillen Orte" sowie eine umfassende Sammlung von Klograffiti aus Männer- und Frauentoiletten.

 

 

Am Crossing entwickelte sich eine ganz eigene figurative und sprachliche Kultur in der Wiener Writer-Szene. In der Abbildung unten ein gefährlich wirkender Character, neben einem Piece, in Kombination mit der Botschaft: "you better not cross toys".

 

 

Ein Muster, das auch häufig bei Graffiti-Interventionen anzutreffen ist: Sinnveränderung durch
Hinzufügung eines Buchstabens (hier auf einem Hinweisschild in der Wiener Universität):

 

 

Style vom ersten legalen vienna wall - im Hintergrund einige der vielen Bilder, die hier im Laufe der Zeit
entstanden sind. Dem begrenzten Raum und dem großen Andrang auf diese Wand entsprechend,
haben selbst sehr gute Pieces eine kurze Lebensdauer und verschwinden rasch unter dem nächsten Werk. 

 

 

16.8.2002

Mutti-Tag aus dem 5ten Wiener Gemeindebezirk - Einzelstück, vermutlich nur einmal geschrieben... Bei Erhebungen im Juni 2004 war das Tag noch vorhanden.

 

Dass einiges an Kreativität hinter der Erfindung neuer Schimpfworte stecken kann, zeigt das Graffito  - Pußtatschusch als Bezeichnung für einen Ungarn

 

Astrologisches Symbol (Saturn - Sichel oder Sense - Symbol für den Gott der Zeit, der für Vergänglichkeit steht) aus Wien, erstmals dokumentierten wir es vor rd. 25 Jahren im 1ten Wiener Gemeindebezirk und es wird auch heute noch verbreitet...

Falls jemand die genaue Bedeutung und Intention der Verbreitung kennt, ersuchen wir um Mitteilung an das ifg:

graffiti@web.de

 

 

Graffiti-Interaktionen mit Werbe- und Wahlplakaten sind häufig.
Im Beispiel eine positive Stellungnahme zu den 1001 Freizeitangeboten der Gemeinde Wien:

 

 

15.8.2002

 


Grundsätzlich hat die Kultur des Graffiti-Tagging einen stark provokanten Aspekt: 
einerseits durch die stilistische Verfremdung der Schrift, die manche der Botschaften für
ungeübte Rezipienten unlesbar machen, andererseits auch durch die Wahl der Namen,
die von Uneingeweihten als gefahrvoll empfunden werden oder unangenehme Assoziationen wecken. 

 

 

Beitrag zum ifg-Projekt Schimpfwörterlexikon der Graffiti-Forschung:

Dokumentation Wien, August 2002

 

 

ifg-Projekt "Graffiti-Headlines" (Berlin 2001):

 

 

News vom vienna wall:

 

 

Graffiti-Thema Armut:

Bahnhöfe sind nicht nur der Sammelplatz für Reisende, sondern meist auch für jene Menschen, die sich keinen anderen Aufenthaltsort leisten können. Bei einem Bahnhof in Wien kommt es jeden Abend zu einer großen Ansammlung von hungrigen und obdachlosen Männern und Frauen, da es dort die Möglichkeit gibt, ein Gratisessen zu bekommen

. 

An diesem Ort kann man immer wieder auch Graffiti finden - u.a. den unten wiedergegebenen Text auf einer Werbefläche für teure Schweizer Uhren. Ein anderes Beispiel haben wir in der Graffiti-News Nr. 11, am 29.4. veröffentlicht, nämlich Graffiti, die mit einfachsten Hilfsmitteln - mit feuchter Zigarettenasche - an die Wand gezeichnet wurden.

 

 

14.8.2002

 

Brave Kinder - Motiv aus Wien, dokumentiert im Rahmen
der Studie "Kulturphänomen Graffiti" im Jahre 1995:

 

 

Todesanzeige für einen jungen Sprayer:

 

 

Von den rassistischen Graffiti, die ein Aktivist in großer Anzahl in Wien verbreitet, berichteten wir bereits an einigen Stellen der Graffiti-News - siehe dazu auch das ifg-Projekt "Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz in Europa". Hier nun ein aktuelles Beispiel, in dem der ursprüngliche Sinn durch Überschreiben verändert wurde - ein Muster, das häufig im Bereich Graffiti anzutreffen ist:

 

 

 

Graffiti-Headlines - ein Projekt des Instituts für Graffiti-Forschung:

Berlin, 7.9.01

 

 

13.8.2002

 

Eine der möglichen Annäherungen an das Kulturphänomen Graffiti besteht in der Analyse von Zeitungsausschnitten. Im ifg haben sich dazu einige tausend Dokumente aus dem letzten Jahrzehnt angesammelt und eine analytische Aufarbeitung könnte Inhalt einer Diplomarbeit oder Dissertation sein. Eine Aufarbeitung dieser Art finden sie auch im neu erschienenen Graffiti-Reader.

 

 

Graffiti Dokumentation Wien (August 2002):

Möglicherweise Bezug zum Sänger Osborne - Popstars und ihre Werke sind immer wieder
Thema in Graffiti. Fundort: Straßenverkehrsschild neben einem Hotel im 13ten Wiener Gemeindebezirk.

Ein Klassiker unter den Schriftgraffiti - dokumentiert an einer belebten Stelle im
15ten Wiener Gemeindebezirk (darüber ein fremdsprachiges Schriftgraffito).


 

Den Zugang zu allen bisher veröffentlichten News-Artikeln mit kurzer Inhaltsangabe (Schlagwörter, Keywords) finden sie in der Graffiti-Enzyklopädie

Zuletzt veröffentlichte Ausgabe (Graffiti-News Nr. 33): Graffiti News, 33/2002